Statements
Bestand erhalten – Wider den Abriss
„Das Bestehende zu erhalten und weiterzubauen, den kulturellen und ökologischen Wert des Gebäudebestands weiterzudenken, ist eine große Zukunftsoption, um die Zusammenhänge zwischen Gebäude und Stadt, zwischen individuellen und gesellschaftlichen Bedürfnissen in eine ökologische Balance zu bringen.“
(Zitat Präsidentin des BDA, Frau Susanne Wartzeck)
Umdenken bei der Architektur bedeutet: Bestand erhalten, moderat oder radikal umbauen und fortschreiben, weiterverwenden und wieder beleben. In zahlreichen Diskussionen wurde und wird seitens der Architekten der Vorzug des Umbaus gegenüber dem Neubau gerade auch im Hinblick auf den Klimaschutz gefordert, darin enthalten ist auch eine Abbruchgenehmigungspflicht für Bestandsgebäude. Neben der Ressourcenschonung geht es auch um die ästhetische Nachhaltigkeit, die Erhalt, Umbau und Weiternutzung von Bestand mit sich bringen.
Interdisziplinäre Architektur
Bei Architektur geht es nicht nur um die Errichtung von Gebäuden. Kunst, Wissenschaft, Kultur, Technologie und menschliche Erfahrungen beeinflussen die Gestaltung und die Nutzung von Gebäuden. Der soziale, politische und ökonomische Kontext sowie Fragen der Nutzung und Aneignung von Gebäuden beeinflussen die Entwicklung des Städtebaus und der Architektur.
Interdisziplinäre Teams können einen wichtigen Beitrag leisten, innovative Lösungen zu erarbeiten. Interdisziplinäre Ansätze haben sich als wichtige Strategie bei der Architektenausbildung und in der Praxis der Architekturbüros herausgestellt.
Die interdisziplinäre Teamarbeit beginnt bei der Zusammenstellung des Planungsteams aus Mitgliedern unterschiedlicher Generationen, Wertvorstellungen und Erfahrungen und findet sich in der Regel in jedem Architekturprojekt im Rahmen der Zusammenarbeit von Bauherrschaft, Architekten und verschiedenen Fachplanern mit ihren unterschiedlichen und teils gegeneinander laufenden Interessen wieder.
Architektur, Materialität und Identität
Die Integration von regionalen Einflüssen und Materialien wie Sicht-Ziegelmauerwerk, Naturstein, Eichenholzboden oder Lärchenholz schafft Authentizität und trägt zur Nachhaltigkeit der Projekte bei. Auch die Wiederverwendung von Baumaterial (z.B. alte Parkettböden oder Solnhofer Platten sowie Wiedereinbau von historischen Innentüren) gehören dazu und fördern außerdem die Werthaltigkeit des Gebäudes.
„Nachhaltige Architektur ist immer Architektur, die sich auf einen Ort einlässt.“
(Vittorio Magnago Lampugnani, Gegen Wegwerfarchitektur, Verlag Klaus Wagenbach, 2023, Seite 83).